Grey-Shire
In den östlichen Gebieten Englands entstand, gefördert durch Importe aus den Niederlanden, im 17. Jahrhundert ein Zugpferd, das Black Horse - von dunkler Farbe, derb und schwerfällig. Weniger bekannt ist das der Brabanter (Belgisches Kaltblut) zur veredelung des Shire-Horse wesentlich bei trug und ihm die Größe und Stärke gab, so ist auch der Behang auf ihn zurück zu führen. Was man noch heute bei den Shires im gern gesagten Old Style Typ erkennen kann, leider ist dieser Typ inzwischen sehr selten geworden. Von den Schülern Robert Blakewells (1725-1795) aus der Region Midlands in seiner Qualität wesentlich verbessert, wurde es allgemein als Blakewell Black bekannt. Im Jahr 1760 tauchte das "Blinde Pferd von Packington" auf, ein Schwarzer, der zu einem der Urväter des Shire Horse wurde. In diesem Jahr beginnt die belegte Geschichte des Shire Horse.
Handel und Transport spielten ab dem 18. Jahrhundert eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, die ohne die großen Pferde kaum möglich gewesen wäre. Besonders in den Häfen wetteiferten die Fahrer mit der Größe und Kraft ihrer Pferde. Das 19. Jahrhundert war durch steigenden Bedarf an Arbeitspferden für öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Straßenbahnen gekennzeichnet. Nach den Napoleonischen Kriegen war eine große Zahl der besten Pferde auf den Kontinent verkauft worden, die Depression in der Landwirtschaft erteilte der Zucht einen weiteren Schlag. Um 1850/1860 wurden die besten Stuten zu Hunderten nach Schottland verkauft, und formten dort den neuen Clydesdale. Am Ende war vom alten Black nicht einmal mehr die Farbe übrig. Im Jahr 1878 wurde die Englische Shire Horse Society gegründet , deren wichtigstes Ziel die allgemeine Qualitätssteigerung und Konsolidierung der Wagen- und Zuchtpferde war, die fortan als "Shire Horse" bezeichnet wurden.
Grey-Shire
Shires sind Spätentwickler, auch wenn sie selten so aussehen. Insbesondere Pferde, die sehr schnell wachsen und in den ersten Jahren schon um 180 cm Stockmaß erreichen, sollten nicht vor dem vierten Lebensjahr regelmäßig als Fahrpferd und nicht vor dem fünften Lebensjahr als Reitpferd eingesetzt werden. Obwohl Shire Horse insgesamt einen weniger starken Bewegungsdrang haben als Warmblüter, brauchen auch sie genügend Bewegungsraum im freien.
Heutiges Zuchtziel
Exterieur: des Shire Horse hat sich seit Gründung des Zuchtverbandes im Jahr 1878 den Anforderungen und der Mode entsprechend immer wieder gewandelt. Heute erwartet man von einem guten Shire-Hengst einen männlichen Kopf, eine gute Halslinie und schräge nicht zu steile Schultern, die harmonisch in die Rückenlinie übergehen. Diese soll kurz sein mit einem gleichmäßigen Übergang in die Lendenpartie. Der Schweif wird hochangesetzt und die Rippenbögen werden gut gewölbt gewünscht. Ein Deckhengst muß gute Hufe und gute, klare Gelenke haben. Bevorzugt wird das Pferd mit klaren Beinen und feinem, glatten, seidigem Kötenbehang auf der Rückseite der Röhren. In der Bewegung soll er mit einem korrekten gradlinigen Bewegungsablauf Aktion zeigen. Ein guter Shire-Hengst hat einen starken.
Charakter: Von einer guten Shire-Stute wird eine weibliche, mütterliche Ausstrahlung und eine genügende Rumpftiefe erwartet. Ein Wallach soll hochaufgerichtet gehen und kalibrig, gut proportioniert, sehr aktiv und bewegungsfreudig sein. Er soll mutig sein, wie ein Arbeitspferd aussehen und einen vollen Arbeitstag bewältigen können.
Größe: Mindesstockmaß für Hengste und Wallache 168 cm, für Stuten 163 cm, Durchschnitt der Rasse 178 cm.
Gewicht: ausgewachsen zwischen 865 und 1.200 kg
Farbe: Braune, Rappen, Fuchs, Grey (bei uns als Schimmel bekannt, diese Bezeichnung gilt jedoch als veraltert)
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